Sagen, speziell Familiensagen Legenden und Geschichten bringen dem Ahnenforscher wichtiges Hintergrundwissen über die Heimat seiner Vorfahren. / Myths, especially family saga, legends and stories bring the genealogist important background knowledge about the home of his ancestors.

26.05.2016

(English translation below)

Wer die Heimat und das kulturelle Umfeld seiner Vorfahren erforschen will, kommt nicht umhin, zu schauen, ob in der Gegend oder in der Familie alte Geschichten, Sagen, Familiensagen oder auch Legenden kursieren. Das sind meistens kurze Erzählungen, die über Generationen weitergegeben wurden, mit fantastischem, meist fast nicht zu glaubenden, ja geradezu haarsträubenden, an der realen Wirklichkeit vorbeizielenden Inhalten. Da sie mit bestehenden Ortsangaben und möglichen Gegebenheiten, vielleicht sogar mit Personen aus dem Umfeld verknüpft werden, sollen sie glaubhaft wirken.

In diesen Geschichten kann alles vorkommen, was sich in der Gegend abgespielt haben könnte. Häufig beeinflussen sich Sagen aus der Umgebung gegenseitig. Diese Sagen wollen den Zuhörenden oder den Leserinnen und Lesern ein Körnchen Wahrheit oder einen Ratschlag erteilen. Die Krux ist nur, zwischen wahrem Kern und geheimnisvollem Mythos zu unterscheiden. Doch das ist eine andere Geschichte! Ergötzen sie sich an der Vielfalt und lernen sie den überlieferten Schatz richtig kennen. Ich fand in den Sagen einige reale Ansatzpunkte für meine Forschung.

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Die Verfasser oder Urheber der Sagen sind nicht bekannt, diejenigen, die sie gesammelt, editiert und veröffentlicht haben schon. Es gilt, gesammelte Werke über den Sagenschatz des Forschungsgebiets zu finden, auszuwerten und in seine Forschungen einzubauen.

Die Sagen im Kanton Schwyz sind dank Hans Steinegger, einem bekannten Volkskundler, in einem vierbändigen Werk veröffentlicht worden (Steinegger, Hans; Schwyzer Sagen, Band I-IV; Riedter-Verlag Schwyz). Im Band I z. B. habe ich den Sagenschatz der Gemeinde Morschach mit Riemenstalden gefunden und ausgewertet. Nicht zu glauben, was ich da alles für Informationen gefunden habe. Die Aufzählung der Titel soll Appetit anregen, sich selber einmal mit den Sagen in ihren Gebieten zu befassen. Ich fand dabei Titel wie:

Ein Römerstaldner in Mordschach; Die Römerstrasse; Wilhelm Tell; Die Tells- und Vogtgeschichte; Die Trennung von der Pfarrei Schwyz; Die Pestbeule am Finger; Ein Grab mit 77 Jungfrauen; Das Morschachertor; Versetzte Häuser; Die Chämlezen-Kapelle; Eine bekehrte Hexe; Der Geisterbann; Das Gespenst im Dorni; Zu Tode gejagt; Den Geist erlöst; Einer ohne Kopf; Das Unghüür auf dem Stoos; Ungewohntes Versteckspiel; Die Strafe für einen Älpler; Die Metzghütte auf dem Stoos; Ein Rinderherz im Kamin; Der Glasscheibenhund; Ein Geist in der Chämlezen; Der Schatz in der Chöpferen; Der verhexte Fuchs; Eine Schlange im Schilteli; Ein merkwürdiger Geisterfang; Ein Todeszeichen; Die Edlen von Malters; Schmied; Fronalp; Dägenbalm.

Das ist doch ein wahrer Schatz. Glauben sie mir, man wird immer mit irgend etwas fündig. Und wenn nichts herausschaut für die Forschung, so haben sie einige wunderbare Stunden mit geheimnisvollen Geschichten aus der alten Zeit verbracht.

Die Sage von der Degenbalm, meiner Heimat in Morschach, will ich hier als Müsterchen nacherzählen:

In früherer Zeit sollen in Morschach zwei alte Jungfern aus dem Geschlecht der „Degen“ (Familie, aus dem Muotathalerviertel SZ stammend) gewohnt haben. Von ihnen stammt der Name der Liegenschaft „Dägenbalm“ oberhalb des Dorfes. Zur Liegenschaft, die sich auf einer Balm befindet, gehörte auch ein Waldstück. Dieses verschenkten die zwei Jungfrauen der Kirche. Es heisst heute noch „Chilenwald“.

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Der wahre Kern stimmt, zwei weibliche Personen der damaligen Besitzerfamilie haben der Kirche den Wald oberhalb der Degenbalm geschenkt, um ihr Seelenheil etwas zu fördern. Der Name Chilenwald stimmt auch. Der Wald gehört heute noch der Kirche. Die Erklärung des Namens Degenbalm und der Name der zwei Jungfrauen sind wegen des ähnlichen Klangs frei erfunden! Im Namenbuch des Kantons Schwyz findet man die richtige Erklärung!

Bildquellen:
Titelbild: Sagenbuch I von Hans Steinegger; Foto Ruedi Immoos
Beitragsbild: Sagenbuch, free Photos von pixabay.com
Beitragsbild: Degenbalm, dahinter der Kirchenwald; Foto Ruedi Immoos

Links:
Degenbalm
Familiensagen
Chämlezen

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English:

05.25.2016

Myths, especially family saga, legends and stories bring the genealogist important background knowledge about the home of his ancestors.

Anyone who wants to explore the home and cultural environment of his ancestors, can not help but to see if circulating in the area or in the family old stories, legends, family legends or legends. These are mostly short stories that have been passed down through generations, with fantastic, often almost not believable, almost hair-raising, by aiming at the real reality content. Because they are linked to existing local information and possible circumstances, perhaps even with people associated, they are to act credibly. In these stories, everything can happen, what could have occurred in the area. Often Say influence each other from the neighborhood. These legends want to give the listener or the readers a grain of truth or advice. The crux is to distinguish between the true core and mysterious myth. But that’s another story! Delight them at the diversity and get to know them properly the traditional treasure. I found in the legends some real starting points for my research.

The author or authors of the legends are not known, those who collected, edited and published already have. It is collected works on the Sagenschatz the research field to find, evaluate and incorporate into his research.

The legends in Canton Schwyz are thanks Hans Steinegger, a renowned folklorist, published in a four-volume work (Steinegger, Hans; Schwyzer Say, Volume I-IV; Riedter publishing Schwyz). In Volume 1 z. B. I have found and evaluated the myths the municipality Morschach with Riemenstalden. Not to believe what I have found everything for information. The list of titles to stimulate appetite to address itself once with the legends in their areas. I found this title as:

A Römerstaldner in murder chess (Mordschach); The Roman road; William Tell; The Tells- and Vogt history; the separation of the parish Schwyz; The plague spot on the finger; a grave with 77 virgins; The Morschachertor; Staggered houses; The Chämlezen Chapel; a converted witch; The ghost spell; The ghost in Dorni; hunted to death; The spirit redeemed; A headless; The Unghüür on the Stoos; Unusual game of hide; The penalty for an Alpine; the Metzghütte on the Stoos, a bovine heart in the fireplace; The glass dog; A ghost in the Chämlezen; The treasure in the Chöpferen; The Bewitched Fox;  A snake in Schilteli; A strange vulture fishing; a sign of death; The nobles of Malters; blacksmith; Fronalp; Dägenbalm. (The dialect expressions could not be well translated into English.)

That’s a real treasure. Believe me, you will always find with anything. And if anything looks out of the research, they have spent some wonderful hours with mysterious stories from the old days.

The saga of the Degenbalm, my home in Morschach, I will retell here:

In earlier times should have stayed out of the family of the „Degen“ (family in Hinteribach SZ arise) in Morschach two spinsters. From them comes the name of the property „Dägenbalm“ above the village. For property that is located on a Balm, included a forest. This gave away the two virgins of the Church. It is still called Church forest today.

The real core is true, two females of the former owner’s family have the church the forest above the Degenbalm paid to promote their salvation something. The name Church Forest also true. The forest belongs today the Church. The explanation of the name Degenbalm and the name of the two virgins are fictitious! On behalf of the Canton Schwyz book one finds the correct explanation!

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