Bär, Wolf und Luchs früher auch von Jägern aus Morschach bejagt und ausgerottet. / Bear, wolf and lynx formerly hunted by the Morschach hunters and eradicated.

01.06.2016

(English translation below)

Bär, Wolf und Luchs, die grossen Raubtiere unseres Raumes, streiften schon seit frühester Zeit in der Gegend des Kantons Schwyz umher. Sie besiedelten die Lebensräume, die auch von ihren Beutetieren besiedelt waren oder ihnen Nahrungsquellen anboten. Version 2Aus der älteren Steinzeit fand man in Morschach 1860 in einer Höhle am Bärentross im Lehm mehrere Bärenskelette. Auch in den Höhlen im Muotathal wurden von Walter Imhof in unserem Jahrhundert alte Knochen von Bären und seinen Beutetieren gefunden.

Mit dem Aufkommen der Land- und Viehwirtschaft auch in den abgelegenen Gebirgstälern und dem Bestossen der Alpen kamen sie mit den Menschen in Konflikt. Der Wildbestand wurde immer weiter zurückgedrängt. Bär, Wolf und Luchs galten für Mensch und Vieh als sehr gefährlich. Da Schafe, Ziegen und Rinder oft leichtere Beute darstellten, wurden diese Raubtiere deshalb stark bejagt und mit der Zeit willentlich ganz ausgerottet. In den Ratsprotokollen, Landesrechnungen und weiteren Protokollen sind für das 16. bis 19. Jahrhundert eine grosse Zahl Einträge im Zusammenhang mit der Raubtierjagd zu finden. Da wird über Jagdanordnungen, Treibjagden und die Ausrichtung von Schussgeldern an die mutigen Jäger detailliert berichtet. Nur ein toter Bär, Wolf oder Luchs war deshalb zur damaligen Zeit ein guter Bär, Wolf oder Luchs. Die grossen Tiere wurden oft nach Schwyz geführt und ausgestellt oder die Häute und Trophäen beim Rathaus aufgehängt und zur Schau gestellt.

Walter Imhof ein Lehrer und Höhlenforscher von Muotathal hat ein Buch über Bär, Wolf und Luchs im Muotathal geschrieben. Er gilt als ein profunder Kenner auf diesem Gebiet. Das Buch «Bär, Wolf und Luchs im Muotatal – Knochenfunde aus Höhlen» ist beim Verkehrsbüro Muotathal oder bei Walter Imhof, Hauptstrasse 151, 6436 Muotathal, Telefon 041 830 21 33 oder E-Mail hofers_walter@hotmail.com erhältlich.

Selten verirre sich ein Bär in die Schwyzeralpen, so berichtete bereits Gerold Meyer von Knonau 1835. Im 18. und bis 1804 im 19.Jahrhundert ist denn auch nur noch von drei Bären im Schwyzerlande die Rede. Während man den aus dem Bezirk Höfe über die Altmatt, Haggenegg, Ibergeregg nach Glarus ziehenden Bären, nicht erwischen konnte, gelang dies beim zweiten in Muotathal und zuletzt dann bei demjenigen 1804 auf der Lidernen bei Riemenstalden.

Der letzte Wolf wurde im Kanton Schwyz 1794 erlegt. Der letzte Bär 1804 von Kapellvogt Josef Steiner von Riemenstalden. Der letzte Luchs wurde am 5. Februar 1813 in Morschach erschossen.

Letzter Luchs Morschach Immoos

Da den letzten Bären die Steiners auf ihr „Jägerkonto“ buchen konnten, kommen nun die Immoos und Schmid von Morschach ins Spiel. Zahlreiche Quellen belegen, dass der letzte Luchs im Kanton Schwyz 1813 in Morschach erlegt worden ist. Wie könnte es denn anders sein, als dass einer der grossen Jägergilde der Immoos dabei beteiligt gewesen ist. Martin Moos und Thomas Schmid brachten den Luchs am 5. Februar 1813 zur Strecke, nachdem er über vierzig Schafe und Ziegen gerissen hatte. Langezeit war nicht bekannt, wer die Jäger gewesen waren. Ein findiger Forscher ist nun den beiden auf die Spur gekommen. Es handelt sich vermutlich um Martin Josef Balz Moos (* 6.3.1776 – + 21.11.1846) oder um Anton Josef Martin Felix Moos (* 14.10. 1779 – + 22.3.1844), wahrscheinlich eher um den ersteren, weil er Martin als Rufname hatte. Lesen sie dazu den Bericht im „Boten der Urschweiz“. Es lohnt sich!

Fazit: Als Kinder konnten wir die Bären nur in kleinen eisernen Käfigen in der Menagerie eines Zirkus, im Bärengraben in Bern, Zürich oder im Tierpark von Goldau sehen. Ich erinnere mich, dass manchmal Tierbändiger in die Dörfer kamen auch nach Schwyz, die Tanzbären an einer Kette auf den Jahrmärkten vorführten.

Tanzbär-Facebook-Einsiedler Volksbräuche, Kultur und Historisches - Einsiedeln

Heute ist es bei uns im Kanton möglich, glückliche Bären im Tierpark Goldau in einem natürlichen, grossen Gehege zu betrachten. Und – wenn das so weitergeht mit Sichtungen von Bären, bald einmal auf einer ausgedehnteren Bergtour in den Schwyzeralpen.

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Bildquellen:
Titelbild: Bär, Wolf, Luchs; free photos von Pixabay.com; zusammengestellt: Ruedi Immoos
Beitragsbild: Schädel Höhlenbär: Ausschnitt aus Foto von Walter Imhof, Muotathal in Artikel im Bote der Urschweiz
Beitragsbild: Der letzte Luchs in Morschach geschossen; Fotos aus dem Artikel im Boten der Urschweiz (siehe Links)
Beitragsbild: Tanzbär; Foto heruntergeladen von Facebook, Profil Einsiedler Volksbräuche, Kultur und Historisches – Einsiedeln
Beitragsbild: Bären im Tierpark Goldau; Foto heruntergeladen von der Website Tierpark Goldau

Links:
Ein Immoos schoss den letzten Luchs
Die Immoos, Jäger und in frühen Zeiten Wilderer
Wild und Jagd im Kanton Schwyz (scrollen auf Seite 6-12)


English:

06.01.2016

Bear, wolf and lynx formerly hunted by the Morschach hunters and eradicated.

Bear, wolf and lynx, the big predators of our space, from the earliest time roamed around the canton of Schwyz. They populated the habitats that were inhabited by their prey or offered them food sources. From the early Stone Age were found in Morschach 1860 in a cave at Bear Tross in clay bears several skeletons. Also in the caves in Muotathal found in Walter Imhof bones of bears and their prey.
With the advent of agriculture and livestock in the remote mountain valleys and bumped the Alps they came to the people in conflict. The wildlife was pushed further and further. Bear, wolf and lynx were for people and livestock to be very dangerous. Since sheep, goats and cattle often constituted easier prey, these predators were therefore heavily hunted and exterminated at will with time. In the Council minutes, the country invoices and other protocols can be found in connection with the predator hunting for the 16th and 19th centuries, a large number entries. As is reported in detail on hunting arrangements, hunts and orientation of surplus funds to the brave hunter. Only a dead bear, wolf or lynx was therefore at that time a good bear, wolf or lynx. The big animals were often led to Schwyz and issued or suspended the skins and trophies at the town hall and put on display.
Walter Imhof a teacher and cavers from Muotathal wrote a book about bears, wolves and lynx in Muotathal. He is regarded as a profound knowledge in this field. The book, „Bear, wolf and lynx in Muotatal – bones from caves“ is available from the Office hofers_walter@hotmail.com Muotathal or Walter Imhof, Hauptstrasse 151, 6436 Muotathal, phone 041 830 21 33 or e-mail.
Rarely a bear get lost in the Schwyzer Alps, as previously reported Gerold Meyer of Knonau 1835. In the 18th century to 1804 is because even only of three bears in Schwyzer landing speech. While you could not catch the withdrawing from the district courts over the Altmatt, Haggenegg, Ibergeregg to Glarus bears, this was achieved at the second in Muotathal and last then those 1804 the Lidernen in Riemenstalden.
The last wolf was shot in the canton Schwyz 1794th The last bear in 1804 by Kapellvogt Josef Steiner from Riemenstalden. The last lynx was shot on February 5, 1813 in Morschach.
Since the last bears were able to book on their hunters-account Steiner, now the Immoos and Schmid of Morschach come into play. Numerous sources that the last lynx in canton Schwyz has killed 1813 in Morschach. How could it be otherwise than that one of the great hunters guild of Immoos has been involved here. Martin Moos and Thomas Schmid controlled the Lynx on February 5, 1813 to the track after he had torn over forty sheep and goats. For a long time it was not known who had been the hunter. An enterprising researcher is now both come to the track. It is probably Martin Joseph Balz Moos (* 06.03.1776 – 11.21.1846 +) or Josef Anton Martin Felix Moos (* 14:10 1779 -. + 03.22.1844), more likely to the former, because he as Martin name would have. Read the Report in the „messenger of historic Switzerland“. It is worth it!

Conclusion: As children, we could see the bears in small iron cages in the menagerie of the circus, in the bear pit in Bern, Zurich or in the zoo Goldau. I remember that sometimes tamers came to the villages, demonstrating the dancing bear on a chain at the fairs.
Today it is possible for us in the canton to look happy bear in the zoo Goldau in a natural, big cage. And – if this continues with sightings of bears, soon even on a broader hike in the Schwyzer Alps.


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