Leidbilder oder „Totenhelgeli“, Todesanzeigen und Nachrufe sind wichtige Informationsquellen für Ahnenforscher. / Suffering pictures or „Totenhelgeli“, and obituaries are important sources of information for genealogists.

 

English text below!

„Tot ist einer erst, wenn sich niemand mehr erinnert.“ (Niklaus Meienberg)

Generationen von Menschen sind schon zur Welt gekommen. Sie haben an vielen Orten auf der Welt gelebt und sind hier oder anderswo auch wieder gestorben. Das ist der Lauf des Lebens. Fast alle Menschen haben selber mehr oder weniger Spuren auf dieser Welt hinterlassen. Wer sich auf Spurensuche begibt, findet diese mit etwas Spürsinn und „Ahnenforscher-Know-How“ auch noch nach Jahren. Vergleiche dazu auch die Blogbeiträge: Erste Schritte…. Dachboden…. Sagen, Legenden…. alte Ansichtskarten.

Die Menschen haben im Umgang mit dem Tode ihrer Liebsten zusätzlich zu den von den Verstorbenen selber gelegten Spuren verschiedenste Wege gefunden, um das Erinnern zu erleichtern und das Vergessen zu erschweren. Eine Gruppe dieser Instrumente sind die Todesanzeigen und Totenbilder, Leidbilder oder Totenhelgeli sowie die Nachrufe in den Lokalzeitungen. Sie erweisen sich meistens als wahre Fundgruben für Ahnenforscher.

Todesanzeige

Wir Forscher sind primär einmal an den Lebensdaten wie Geburt, Ehe, Beruf, Wohnort und Tod und auch an Portraitaufnahmen unserer Probanden interessiert. Sekundär wollen wir möglichst viele Informationen über den Lebensweg der erforschten Person erfahren. Solche Lebensdaten und Informationen erfahren wir dank verschiedenen Ritualen im Totengedenken von Angehörigen.

In vielen – vor allem katholischen – Gebieten war es Sitte, einfache Zettel mit den wichtigsten Lebensdaten der verstorbenen Person bei der Trauerfeier an die Trauergäste zu verteilen. Später wurden diesen Zetteln auch Fotos der verstorbenen Personen beigefügt. Die Namen für diese Bilder variieren je nach geografischer Region. Im Kanton Schwyz wurden sie mehrheitlich „Totenhelgeli“ genannt. Diese wurden in der Schweiz ab ungefähr 1850 im Nachgang zu den Abdankungen und Trauerritualen als Andenken an die Verstorbenen an die Trauergäste und im Bekanntenkreis verteilt oder im Nachhinein beim „Dreissigsten“ (Gottesdienst 30 Tage nach der Beerdigung) der Danksagung für die Anteilnahme beigelegt.

Immoos- Aschwanden Xaver

Es sind dabei ganz verschiedene Ausführungen vorhanden. In den Sammlungen sind mehrseitige oder einseitige Druckerzeugnisse anzutreffen. Häufig ist ein Bild der verstorbenen Person mit den Lebensdaten und ein Sinnspruch oder ein Gebet abgedruckt. Oft findet man auch zusätzlich das Kruzifix oder ein Heiligenbild darauf. Die Bilder wurden zwar in grossen Auflagen gedruckt und verteilt, verschwanden aber mit der Zeit in Schatullen oder wurden weggeworfen. Manchmal kommen sie später in Nachlässen wieder zum Vorschein. Oft sind sie die einzigen eindeutigen Bildquellen von Personen aus früheren Zeiten, weil sie im Gegensatz zu Fotos in Familienalben meistens korrekt beschriftet sind.

Immoos-Ehrler Josef-Stoos

In der heutigen Zeit der digitalen Fotografie werden die Portraits der verstorbenen Personen oft schon in der Todesanzeige und in den detaillierten Nachrufen in den Zeitungen publiziert. Hier findet der Forscher dann weiteres Hintergrundwissen über die verstorbenen Personen seines Interesses. Zu finden sind solche Informationen in verschiedenen Sammlungen von Zeitungen, in Datenbanken von Archiven oder in regionalen und lokalen Portraitarchiven.

Gehen sie auf die Suche! Sie werden staunen, wie viele Informationen man so – meist ohne finanziellen Aufwand und ohne Behinderungen durch den Datenschutz (z.B. in Zivilstandsämtern) – zusammen tragen kann.

Links:
Totengedenken
Portale mit Totenbildern, Leidbildern
Totenzettel

 

Bildquellen:
Titelbild: Friedhof Morschach; Foto Ruedi Immoos
Beitragsbild: Todesanzeige von Sepp Immoos; Todesanzeigenportal.ch
Beitragsbild: Totenhelgeli; © Sammlung Staatsarchiv Schwyz
Beitragsbild: Totenhelgeli Josef Immoos.Ehrler; private Sammlung Immoos


English:

07.13.2016

Suffering pictures or „Totenhelgeli“ and obituaries are important sources of information for genealogists.

„Dead is one only when no one remembers.“ (Niklaus Meienberg)
Generations of people have already been born. They have lived in many places in the world and have died here or elsewhere again. That is the way of life. Almost all people have left itself more or less marks on the world. Whoever embarks on the trail, this place with some serendipity and „Genealogists know-how“ even after years. Compare also the blog posts: Getting Started …. Attic …. Legends …. old postcards.
People have in addition to the set of the deceased himself traces found various ways of dealing with the death of their loved ones, to facilitate remembering and make it difficult to forget. A group of these instruments are the obituaries and death images, pictures or suffering „Totenhelgeli“ and obituaries in local newspapers. They prove to be mostly a real treasure-trove for genealogists.
We researchers are primarily interested in the once vital statistics such as birth, marriage, occupation, residence and death and also portraits of our subjects. Secondary we want to know as much information about the life of the researched person. Such life data and information we learn thanks to various rituals in commemoration of the dead by relatives.
In many – mainly Catholic – areas it was customary to distribute a simple list with the most important life data of the deceased at the funeral the mourners. Later these notes were also attached photos of dead people. The names for these images will vary depending on geographic region. In Canton Schwyz they were mostly called „Totenhelgeli“. These were in Switzerland from about 1850 in the wake of the resignations and mourning rituals distributed as a souvenir of the deceased to the mourners and acquaintances or in retrospect the „thirtieth“ (church service 30 days after burial) settled thanksgiving for the sympathy.
There are very different models available. In the collections of multilateral or unilateral printed products are to be found. Often an image of the deceased person with the survival data and a motto or a prayer is reprinted. Often, you will also additionally the crucifix or a holy picture on it. The images were indeed printed in large editions and distributed, but disappeared with time in boxes or thrown away. Sometimes they come later in discounts reappear. Often they are the only clear image sources of people from the past, because they are contrary to photos in family albums mostly correctly labeled.
In this day and age of digital photography, the portraits of dead people are often published as early as the memorial and the detailed obituaries in the newspapers. Here the researchers will then further background on the Deaths of his interest. You can find such information is in various collections of papers, in databases or archives of regional and local in Portrait archives.
Go on a quest! You will be amazed at how much information you so – can wear together – usually without financial outlay and without disabilities by data protection (for example, in civil status offices).


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