02.12.2016
English text below!
Etwa 20 Gehminuten oberhalb Rickenbach bei Schwyz findet der Wanderer oder die Wandererin eine versteckte Einsiedelei. Ganz verträumt steht in einer kleinen Waldlichtung eine schmucke Kapelle. Nicht weit davon entfernt ein kleines, weiss verputztes altes Holzhaus auf einem Mauersockel, das Waldbruderhaus und ein kleiner hölzerner Stall. Diese Einsiedelei soll uralt sein und laut Untersuchungen und Funden aus dem frühen 13. Jahrhundert stammen.
Der geheimnisvolle Name «Tschütschi» soll auf den Ausdruck «Schützinnen» oder «Schützenzinnen» zurückgehen und «geschützter Ort» oder «im schützenden Wald» bedeuten, weil der Wald vor den Steinschlägen des grossen Mythen schützte. Nach einer Sage soll der Name auf einen frühen Waldbruder (Einsiedler) zurückgehen, der die spielenden und lärmenden Kinder jeweils mit einem brummeligen «tschüüü, tschüüü» vom stillen Anwesen vertreiben wollte.
Noch andere Sagen rankten sich um die Waldbrüder vom Tschütschi. So sollen diese die Kinderwünsche erfüllt haben, wenn man, am in der nähe liegenden «Kindlistein», andächtig gebetet und eine Runde gedreht hatte.
Die bestehende, schöne Kapelle wurde um 1670 von einem Leonard Zehnder, Rektor der Klösterlisschule, anstelle der alten baufälligen Kapelle aus dem 13. Jh. gebaut, die seinerzeit von den mächtigen Ab Yberg gestiftet wurde. Die Kapelle wurde zwischenzeitlich mehrmals renoviert. Geweiht ist sie zu Ehren der Heiligen Aegidius und Verena sowie den 14 Nothelfern.
Die Waldbrüder hielten das Anwesen in Ordnung und bewirtschafteten den kleinen Hof. Seit 2009 ist erstmals eine Frau, Sr. Baptista, Einsiedlerin im «Tschütschi», das von einer Stiftung betreut und verwaltet wird.
Ob je ein Mitglied der Immoos Familie Eremit war, im Tschütschi oder anderswo, ist nicht überliefert!
Bildquellen:
Titelbild: Waldlichtung «Tschütschi» mit Kapelle, Waldbruderhaus und Stall; Foto Ruedi Immoos
Beitragsbild: Haus und Stall im «Tschütschi»; Foto Ruedi Immoos
Beitragsbild: Tschütschi geheimnisvoll im Nebel; Foto Ruedi Immoos
Beitragsbild: Kapelle zu den 14 Nothelfern im «Tschütschi»; Foto Ruedi Immoos
Links und Textquellen:
Kapelle zu den 14 Nothelfern im Tschütschi; Youtube Film
Die Einsiedelei Tschütschi im HIstorischen Lexikon der Schweiz
Sagen: Hans Steinegger: Schwyzer Sagen, Band 1, Riedter-Verlag, Schwyz 1979
Die Sage vom Chindlistei beim Tschütschi
English:
12.02.2016
The legendary hermitage Tschütschi
About 20 minutes walk above Rickenbach near Schwyz the hiker finds a hermitage. There is a small chapel in the middle of a small wooded forest. Not far from it a small, white plastered old wooden house on a mason’s sock, called the «Waldbrruderhaus» and a small wooden shed. This hermitage is said to be ancient and according to investigations and findings from the early 13th century.
The mysterious name „Tschütschi“ is said to refer to the expression „Schützinnen“ or „Schützenzinnen“ and „protected place“ or „in the protective forest“ because the forest protected from the stone impacts of the mountain great Mythen. According to a legend, the name is supposed to go back to a forest brother (hermit), who wanted to expel the children playing and fumbling with a mummy „tschüüü, tschüüü“ from the quiet estate. Still other legends grew around the forest brothers of the Tschütschi. So they would have fulfilled the children’s wishes, if one had devoutly prayed in the nearby „Kindlistein“ (Children-rock). (Source: Hans Steinegger: Schwyzer Sagen, volume 1, Riedter-Verlag, Schwyz, 1979.)
The existing, beautiful chapel was built around 1670 by a Leonard Zehnder, rector of the convent school, instead of the old dilapidated chapel from the 13th century, which was founded by the mighty Ab Yberg. The chapel was renovated several times. It is consecrated in honor of the Saints Aegidius and Verena, as well as the 14 emergency services. The forest hermits kept the estate in order and managed the small farm. Since 2009, for the first time, a woman, Sr. Baptista, has been a hermit in „Tschütschi“, which is managed and managed by a foundation.
Whether a member of the Immoos family hermit was, in the Tschütschi or elsewhere, is not handed over!