- September 2017
Checkliste in fünf Schritten und 40 Hinweisen für gute Portraits im Freien
Hier erfahren Sie das Wichtigste, worauf Sie beim Erstellen von Foto-Portraits unbedingt achten sollten, wenn sie Top-Ergebnisse erreichen wollen.
1. Das richtige Equipement verwenden
- Kamera verwenden, die manuelle Einstellung zulässt
- Lichtstarke Objektive mit mittleren Brennweiten (50, 85 bis ca. 125 mm) verwenden; je höher die Brennweite, desto weniger nah kommt man dem Model (Eindringen in einen zu nahen persönlichen Bereich vermeiden).
- Beim Objektiv mit 50 mm darauf achten, dass keine unschönen Perspektiven auftreten (dicke Gesichter, lange Nasen, zu grosse Ohren!)
- Bei Zoomobjektiven die Brennweite (z.B. auf 50, 85 mm usw.) einstellen, nicht herumzoomen
- Abschatter und Aufheller verwenden (benötigt Assistenz)
- Blitzgerät für Aufhellblitze bereit halten
- Puder und Schminksachen vorrätig haben
- Das Model (der zu portraitierende Mensch)
- Das Model persönlich kennen lernen und Gespräche führen.
- Die Wünsche des Models an das Portrait erkennen, erfassen und festhalten.
- Den Charakter, den Typ, die Persönlichkeit, Besonderheiten des Models zu erfassen versuchen.
- Während den Aufnahmen das Model durch Gespräche ablenken, beruhigen, entspannen. Lockere Shooting-Atmosphäre aufbauen. Model muss sich wohl fühlen (evtl. Pausen mit Getränken, Snack).
- Keine Aufnahmen negativ kommentieren, keine negativen Bemerkungen und Reaktionen des Fotografen über seine gerade gemachten Fotos.
- Etwas entferntere Aufnahmen beim Start, dann langsam auch Nahaufnahmen. Immer kontrollieren, eine gewisse Distanz nicht zu unterschreiten.
- Mit dem Model verschiedene Posen und Stellungen (stehen, sitzen, liegen) einstudieren und vorher abchecken, was alles möglich ist (z.B. ins Wasser liegen).
- Die richtige Location und das treffende Accessoire
- Der zu portraitierende Mensch steht im Vordergrund – Location und Accessoires muss zu Mensch und Thema (z.B. Sommer, Winter, Sport, Beruf, Hobby…) passen.
- Accessoires bereithalten. Model bringt vielleicht eigenes Accessoire mit.
- Location vor dem Shooting suchen, rekognoszieren und bestimmen.
- Schattige Orte ohne direkten oder grellen Lichteinfall ergeben bessere Resultate.
- Orte mit möglichst wenig Publikumsverkehr auswählen (Ablenkung).
- Orte mit verschieden strukturiertem Hintergrund (z. B. Mauern, Beton, spiegelnde Flächen, Keramikplatten, Eisen, Gitter, Geflecht, Sträucher, Blätter, Blumen, Steine, Felsen, Wasser…) auswählen. Dies ergibt ein besseres und stimmungsvolleres Bokeh.
- Gut und ungefährlich zugängliche Orte aussuchen Materialtransport, Unfallgefahr).
- Professionelles Fotografieren
- Kamera auf die selektive Belichtungsmessung einstellen.
- Kamera auf Einzelfokussierung einstellen.
- Grosse Blende (2.0 – 3.5) mit Zeitautomatik oder total manueller Bedienung einstellen. Bei noch grösserer Blende (1.4, 1.8) kann es sein, dass gewisse wichtige Teile des Gesichts bei noch unerfahrenem Fotografen zu unscharf abgebildet werden.
- Richtige ISO Einstellung, je nach Lichtverhältnissen, wählen, sodass grosse Blende möglich ist und unscharfer Hintergrund (Bokeh) entsteht.
- Ganz leicht von oben aber immer noch auf Augenhöhe fotografieren, Model soll leicht aufschauen müssen (Mund ist offen, leichtes, natürliches Lächeln, kein Doppelkinn…).
- Licht und Schatten steuern (aufhellen, abschatten, Aufhellblitz eher von der Seite).
- Auf die Augen fokussieren, bei gedrehtem Gesicht auf das nähere Auge. Fokus speichern. Kamera nur noch in der Dreh-Achse bewegen.
- Bildausschnitt komponieren. 2/3 Regel, Goldener Schnitt, evtl. Haare leicht anschneiden. Das Kinn nie anschneiden! Aufpassen beim Anschneiden von Armen und Händen.
- Ein Foto schiessen, Einstellungen kontrollieren, evtl. Belichtung korrigieren.
- Mehrere (viele) Fotos des gleichen Shootings mit verschiedenen Posen erstellen.
- Mehrere Shootings mit verschiedenem Hintergrund und Accessoires und vielen Aufnahmen an der gleichen Location durchführen.
- Ruhig auch einige unkonventionelle Aufnahmen mit verschiedenen anderen Belichtungseinstellungen (High key, low key, evtl. anderen Objektiven machen. Manchmal ergeben sich daraus wunderschöne, spezielle Portraits.
- Nachbearbeitung der Fotos mit Photoshop, Photoshop Elements und/oder Lightroom
- Die besten Bilder der verschiedenen Serien auswählen und bearbeiten.
- Nachbearbeitung nach einem gewissen Schema immer gleich durchführen.
- Vorsichtige Nachbearbeitung, nicht übertreiben, so viel wie nötig, so wenig wie möglich (Weissabgleich, Tönung, Belichtung, Kontrast, Klarheit, Schärfe, Lichter, Tiefen, Sättigung).
- Ausschnitt kontrollieren und evtl. anpassen.
- Hautretouche: Hautunreinheiten, Pickel, Borstenhaare, kleinere Altersflecken, Wärzchen entfernen. Evtl. Zähne ein wenig aufhellen.
- Hintergrund kontrollieren (Helligkeit, Licht und Schatten, Farben), störende Elemente wegstempeln; Hintergrund darf nicht von der Person ablenken.
- Erstklassige Präsentation der Fotos.
Textquellen:
Ruedi W. Immoos 29.06.2017: Zusammenfassung Inhalte Portraitkurs bei Donovan Wyrsch, Aarau sowie eigene Recherchen und Erfahrungen.
Bildquellen:
Titelbild: Model, Ruedi Immoos; Fotografin, Birgit Immoos
Beitragsbild: Model, Karin Furter-Folghera; Fotograf, Ruedi Immoos – https://www.facebook.com/karin.furterfolghera
Beitragsbild: Model, Ruedi Immoos; Fotografin, Birgit Immoos
Beitragsbild: Model, Jessica Hinze; Fotograf, Ruedi Immoos – https://www.facebook.com/jessica.hinze.18?fref=pb&hc_location=profile_browser
Links:
https://www.facebook.com/search/top/?q=donovan%20wyrsch%20fotografie
http://immoos.li/photo-menschen.html
Alle Fotos von Birgit und Ruedi W. Immoos finden Sie auf unserer Fotowebsite. Man darf sie gerne anschauen, alles andere auf Anfrage.
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