05.11.2017
Der Hype um die besten Fotospots und Fotos
Einen Fotoapparat besitzt ja fast jeder. Jedenfalls sicher ein Handy, mit dem man Fotos machen kann. Beobachtet man heutzutage Passanten in der Stadt oder auf dem Land, am Meer, im Flachland oder in den Bergen, beinahe alle sind mit ihrem Handy beschäftigt. Einzelne tragen stolz ihren Fotoapparat in der Gegend herum, andere sind mit ganzen Ausrüstungen in Fototaschen und Rucksäcken unterwegs. Und darum wird auf dieser Erde, morgens, tags, abends und nachts drauflosgeknipst was das Zeug hält. Alles muss als Motiv herhalten. Es gibt (fast) nichts, was nicht schon in irgend einer Weise auf einer Fotografie abgebildet wurde, sei es im Vorder-, Mittel- oder Hintergrund.
Geben Sie eine Stadt, eine Sehenswürdigkeit, ein markantes Gebäude oder sonst etwas Interessantes dieser Erde bei Google in die Bildersuchmaschine ein, werden sie mit hunderten und mehr Fotos dieses Objektes eingemüllt. Meistens sind das normale, schnell aus Augenhöhe geknipste Touristenfotos. Manchmal findest du auch aussergewöhnlich aufgenommene Motive darunter. Und darum nochmal, es gibt eigentlich (fast) nichts, was nicht schon ausfotografiert zu sein scheint.
Aber eben nur scheint. Die wirklich guten und qualitativ hochstehenden Fotos sind eher rar gesät. Diese findet man bei den ambitionierten Hobby- und den wirklichen Berufsfotografen oder jenen, die daran arbeiten, es zu werden.
Diese Fotografinnen und Fotografen sind jedoch ständig auf der Suche und Reise nach den interessantesten Spots, den besten Perspektiven, Tages- und Nachtzeiten, Licht- und Wetterverhältnissen. Da muss entweder in aller Hergottsfrühe, mit Stirnlampe den Weg findend, in abgelegene Höhen gestiegen oder dort im unwegsamsten Gelände und bei den widrigsten Wetterverhältnissen biwakiert werden. Da müssen noch verschiedene Apps konsultiert werden, um die genaue Mondbahn, den Sonnenaufgang oder die Lage der Milchstrasse zu lokalisieren. Ganz sicher muss noch ein Bergseelein, mindestens jedoch eine Pfütze, die spiegelt in der Nähe sein. Und natürlich darf man alle die vielen Eye-catchers wie Steine, Felsen, Wurzeln, Baumstämme und vieles andere nicht vergessen, die da den Vordergrund gestalten müssen. Dass der ganze Werdegang des „Fotos der Fotos“ gebührend dokumentiert und der Fangemeinde mit Fotos und Live-Videos gepostet werden muss, ist ja selbstverständlich.
Noch interessanter ist das Ganze natürlich in fremden Landen, Kanada, Norwegen, Lofoten, Island oder zumindest die Toskana sind da die Renner. Der eigene Dorfbach und der Hausberg haben da einen schweren Stand. Dass Ausrüstung in Topqualität in den Einsatz kommt, ist klar und für alle Fälle und wenn alle Stricke reissen, ist ja da noch die Fotodrohne dabei, damit man dann abends, nachts oder frühmorgens eine Foto in den Kasten bekommt, die sich gewaschen hat, die noch kein anderer oder keine andere vorher so gemacht und in die Social Medias gestellt hat – hoffentlich! Wow und „Daumen hoch“!
Denn – mit einer schönen, nach allen Regeln der fototechnischen Kunst komponierten und fotografierten Sonnenschein-Tagesfoto-Aufnahme, holt man fast niemanden mehr hinter dem Bildschirm hervor und viele LIKES und Kommentare kannst du dir von vorne herein abschminken, leider!
Und doch ist es wunderbar schön, zu versuchen, einzigartige, bewegende, interessante und berührende Fotos von Motiven zu machen, die schon oft fotografiert worden sind und man nicht Bergführer, Extremsportler und Survivalexperte sein muss, um an den Spot überhaupt heranzukommen. Jede Fotografie ist anders und unterscheidet sich in vielen Details.
Wir haben uns vorgenommen, immer wieder zu versuchen, an schönen Orten, zu besonderen Zeiten und Wetterverhältnissen Fotos zu machen, die sich durch unseren Fotostil von den anderen unterscheiden. Wenn wir dabei auf Biwak, Kletterpartien, Expeditionen, Drohnen und weitere Extras verzichten, heisst das noch lange nicht, dass wir für unsere Fotos nicht den sorgfältigen Aufwand betreiben, den Qualität erfordert. Auch auf das Konkurrenzgehabe gewisser Leute verzichten wir einfach und hoffen, auch als Hobbyfotografen, bewegende und mitreissende Bilder zu komponieren, die das Auge erfreuen. Letztlich entscheidet immer die Betrachterin oder der Betrachter darüber, ob die Fotografie die nötige Qualität aufweist und gefällt.
Birgit und Ruedi W. Immoos Fotografie FB-Fotoseite
Birgit und Ruedi W. Immoos Fotografie
Bildquellen:
Titelbild: Steg beim Küssnachter Seebecken; © Foto Ruedi W. Immoos
Beitragsbild: Reuss mit Jesuitenkirche und Wasserturm in Luzern; Foto © Birgit Immoos
Beitragsbild: Fernblick Luzern; Foto © Ruedi W. Immoos
Beitragsbild: Im Apenzellerland Richtung Schwägalp; Foto © Birgit Immoos
Alle Fotos von Birgit und Ruedi W. Immoos finden Sie auf unserer Fotowebsite. Man darf sie gerne anschauen, alles andere auf Anfrage.
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