Datum: 03. Dezember 2019
Infuln – filigrane, leuchtende Kunstwerke, die beim Klausjagen in Küssnacht – nebst anderem- zu bestaunen sind
Das traditionelle Küssnachter Klausjagen ist zurzeit einer der imposantesten und lautstarksten Nikolausbräuche Europas. Der Umzug – im total verdunkelten Ort Küssnacht am Rigi – mit über 200 kunstvoll hergestellten, filigranen Iffelen (Infuln) ist ein Spektakel der besonderen Art, welchem manchmal bis zu 25’000 Besucher und über 1000 Klausjäger beiwohnen.
Immer im November werden die Mitglieder der 1928 gegründeten St. Niklausengesellschaft, die das Klausjagen in geordnete, anständige Bahnen geleitet hat, und seither organisiert und durchführt, von einem Virus befallen, der rasend und manchmal auch lautstark von Mitte November an in Küssnacht am Rigi grassiert. Man kann dieses grandiose und mystisch wirkende Schauspiel, das alle Sinne beschäftigt fast nicht beschreiben. Man muss es einfach einmal im Leben gesehen und miterlebt haben.
Das Klausjagen wird immer am 5. Dezember durchgeführt, ausser dieser fällt auf einen Samstag oder Sonntag, dann am Freitag davor. Punkt 20:15 Uhr mit einem gewaltigen Donnerschlag erlöschen alle Lichter im Dorf und das uralte Brauchtum beginnt. Angeführt wird der Umzug von vielen Geisselnchlepfern, die den „Chrüzlistreich“ perfekt beherrschen und grossen Formationen von Glockenträgern in weissen Hirthemden. Danach folgen die manchmal bis mehr als 200 Iffelenträger in ihren langen weissen Soutanen, welche die bis zu 20 und mehr Kilogramm schweren Iffelen auf ihren Schultern tragen und virtuos um die eigene Achse tänzeln.
Abgerundet wird das Schauspiel durch hunterte Hornbläser, welche zusammen mit der Blasmusik die uralte Klausenmelodie Mänz, Mänz, Mänz, Bodefriedi Mänz“ mit dem Dreiklang in den Naturtönen intonieren, der den meisten Zuschauern durch Mark und Bein geht oder zumindest kalten Schweiss über den Rücken strömen lässt.
Als krönender Abschluss zieht dann der St. Nikolaus mit Esel und Gehilfen durch das Dorf und verteilt an die Zuschauer „Chlausenchräpfli“. Begleitet wird das Ganze Spektakel vom archaischen Lärm von über 1000 Klausjägern. Besuchern wird empfohlen, den Gehörschutz nicht zu vergessen, um das Ganze gefahrlos geniessen zu können.
Wenn dann der Umzug vorbei ist, ist es noch lange nicht zu Ende. Reges Leben herrscht im Dorf und an den Verpflegungsständen und in den Restaurants ist Hochbetrieb. Die ganze Nacht bis morgens früh geht das lautstarke Treiben in den Strassen und Gassen weiter, so lange, bis auch die zähesten Klausjäger einfach nicht mehr können, sei es der Kraft oder dem Alkohol geschuldet.
Wir wünschen allen Besuchern des Klausjagens tolle Erlebnisse!
Birgit und Ruedi Immoos Fotografie
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Video vom Klausjagen: hier anklicken
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