Sachfotografie für Infos über eine alte Taschen- und eine neue Armbanduhr – nicht so einfach – aber für einen Blogartikel reicht’s!

Datum: 05. Februar 2020

Habe mich einmal mit einer ganz andere Sparte der Fotografie befasst! Das Fotografieren von kleinen oder grösseren Dingen, Gegenständen in der Sachfotografie will auch gelernt sein. Darum habe ich mich mal meiner zwei speziellen Uhren angenommen. Einmal mit etwas mehr, das andere Mal mit weniger Erfolg.

Mich faszinieren nämlich alte, technische Wunderwerke und neuere, spezielle Uhren. Die silberne Taschenuhr aus Urgrossvaters Zeiten (siehe nächstes Foto unten) – mit filigranem, farbigem, mittigem Blumenmuster verziertem Zifferblatt und kupfernen Zeigern – gehört mir, begleitet mich schon lange. Ich habe sie vor Jahren einmal revidieren lassen (und natürlich darum etwas zu teuer) gekauft, damit sie mich an meine überaus interesssanten Bauern und Hoteliers der Immoos-Ahnen erinnert.
Diese alte Taschenuhr läuft und läuft und läuft… – dafür hat sich der finanzielle Aufwand wenigstens gelohnt – immer noch zuverlässig, wie vor mehr als 100 Jahren. Daneben besitze ich eine richtige, limitierte Victorinox „Immoos-Uhr“, eine Spezialanfertigung,  doch darüber später mehr, weil es auch mein Genealogiethema ein wenig betrifft.


Natürlich läuft die über 100 Jahre alte Taschenuhr nicht so genau nach der neuesten Atomfunkuhr, verbreitet aber – als Zeichen der Funktionsstüchtigkeit und des zäh-metallischen Lebenswillens und der Kunststofflosigkeit der unerschütterlichen „Grande Dame“ der Taschenuhren – ihr melodisch, metallisch-klingendes „…ticki-tacki, ticki-tacki….“ wie eh und je durch die Zeit. Vorausgesetzt, du vergisst das tägliche Aufziehen des Stahlfeder-Uhrwerks oben an der grossen Krone abends nicht. Und immer schön aufpassen – ja nicht zu ruppig, zu schnell und zu viel, ja nicht die Stahlfeder überziehen. Sonst ist dann fertig lustig!

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Betrachtet man das Zifferblatt der Taschenuhr, bemerkt man sofort, dass diese Uhr beonders filigran gestaltet und verziert ist. Das vorgerückte Alter und der dauernde Gebrauch hat natürlich seine Spuren hinterlassen. Gerade diese Patina aber macht aus dieser Uhr etwas Besonderes. Sogar ein farbenbuntes Blümchenmuster legt sich um die Welle der Zeiger in der Mitte. Die Uhr gibt sich auch nicht damit zufrieden, nur die Stunden und die Minuten anzuzeigen. Nein, auch die Sekunden können bereits konsultiert werden. Scheinbar beginnt schon damals – zum Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jh. – die Zeit stresssiger, kurzlebiger und bereits sekundengetacktet zu werden.

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Es würde mich schon wunder nehmen, wem diese tolle Pocket-watch gehört haben könnte und was diese herrschaftliche Bauernuhr mit ihren stolzen Besitzern im Laufe der Zeit damals so alles Freudiges und Trauriges, Spannendes, Langweiliges und Dramatisches erlebt haben dürfte. Sicherlich war sie immer im Sonntagsgottesdienst zugegen, mass die mehr oder weniger lange (langweilige oder spannende) Predigt, gleich welcher Glaubenscouleur Gläubige und Pfarrer angetan waren.
In den allermeisten Fällen werden ja eher die glücklichen Momente des Lebens festgehalten und gebührend gefeiert worden sein. Liebe, Geburt, Taufe, Geburtstage, Studienabschlüsse, Hochzeit, Familienfeste, das eigene Haus oder die Wohnung, das florierende Geschäft, ein schöner Stall mit dem Vieh, die Kutsche, das Reitpferd und das Glück der eigenen Kinder. Und dabei war man festlich angezogen, sicher Bauer und Bäuerin! Der Bauer trug dazu feierlich die blitzsaubere Weste mit Taschenuhr und Kette. Somit hat diese alte Uhr solche Sachen miterlebt und dann auch dafür gesorgt, dass rechtzeitig Schluss war und man die Arbeit in den Ställen zu Hause noch richtig und dem Tierwohl entsprechend erledigen konnte.
Auf der Familienfoto unten, ganz links, mein Grossvater Alois mit Weste und Uhrenkette! Übrigens, er hatte eine goldene Taschenuhr.

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In der unten folgenden Collage werden Stationen aus dem früheren Leben der Bauernfamilien mit Erinnerungsstücken aus Estrichschatullen visualisiert. Es handeln sich hier um Familienerbstücke der Immoos von der Degenbalm in Morschach, meinen eigenen Vorfahren. Oben in der Mitte ein Fotoportrait meines Ururgrossvaters Augustin Immoos-Schmid (1803-1897). Leider verdeckt die linke Hand das Gebiet mit der Taschenuhr. In dieser Art werden die Erlebnisse gewesen sein und die Taschenuhr war sicher immer mitten dabei!

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Diese Sachfotografien, auch die Fotos von alten Abzügen und Negativen waren gar nicht so einfach herzustellen, wenn man die nötige Studio- oder Inneinrichtung nicht besitzt. Man muss sich aber etwas zu helfen wissen.  Mit einem guten Makroobjektiv, einem Stativ, zwei oder drei LED-Leuchten, schwarzem Papier in einer Kiste, kann man mit etwas pröbeln auf einem Tisch oder einem speziellen Fotostuhl ganz ansprechende Fotos gestalten. Das Schwierigste sind die (Spitz-)Lichter und Schatten. Es braucht eine speziell abgeschirmte Blitzanlage oder Leuchten, damit man gute Aufnahmen machen kann. Für so einen Artikel reicht es  – meine ich wenigstens. Für sehr gute Fotos würde ich einen Spezialisten aufsuchen, das wäre der bessere Weg. Für mich gilt: Schuster bleib bei deinem Leisten – Landschaft und Tiere!

Eine wunderbare andere Immoos-Uhr darf ich seit einigen Jahren mein Eigen nennen!
Diese Immoos-Uhr – man erkennt sie am goldenen Familienwappen der Immoos, einem aufsteigenden schwarzen Bär mit rotem sechszackigen Stern – von der es nur eine limitierte Serie mit 30 Exemplare gibt. Ich habe diese herrliche Qualitätsuhr von Röbi Immoos (Wangen, SZ) und Peter Immoos (Brisbane Australien) im Auftrag von Joseph Maria Immoos-Lötscher (1931), Australien, einfach so unerwartet geschenkt bekommen. Ich bedanke mich recht herzlich dafür. Diese Initianten haben die Immoos-Uhr in einer kleinen Serie für die Personen ihres eigenen Familienstammes bei der Firma Victorinox in Schwyz-Ibach herstellen lassen. Das Immoos-Wappen kommt auf der schwarzen Swiss-Army-Uhr gut zur Geltung! Ich habe eine davon geschenkt bekommen und fühle mich sehr geehrt. Sie ist wunderschön. Ich trage sie täglich und freue mich immer wieder daran. Später vererbe ich sie meinen Nachkommen. Sie wurde mir für die Verdienste als Jahrzehnte langer Genealoge und Erforscher der Immoos von Morschach überreicht. Danke, danke, danke!

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Ich gehöre nun ja auch schon zur „Kategorie der alten über 70-jährigen Knaben, heieiei, für die der Rotwein eine der besten Gaben sei„. Darum macht man sich doch manchmal schon ein wenig mehr Gedanken in Richtung „Petrus, Himmelstor, Wolken und Hallelujasingen“ – möge es aber doch noch ein ganzes Stück in die Ferne geschoben sein – hoffentlich!

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Wenn es dann aber einmal unweigerlich näher rückt und passiert, sich mein eigenes „Lebens-ticki-tacki“ dem Ende entgegen stottert, sollen meine Nachkommen und später meine ältesten Enkel diese Uhren besitzen, in Ehren halten, später ihren Kindern weiter geben und dafür sorgen, dass diese kleine Bijou’s alter und neuer Schweizer Uhrmacherkunst, weiter sein metallisches Ticken oder ihr digitales Summen zur Freude meiner Nachkommen und zur Erinnerung an die heimgegangenen Ahnen weiter verbreiten! So hoffe ich wenigstens.

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(REMONTOIR CYLINDRE 10 Rubis; schön eingrafierte stehende Helvetia im Innendeckel.)

Eine genau dazu passende, original silberne Kette – die bei dieser Uhr leider fehlte – konnte ich nun nach langer Suche finden! Ich bin zurzeit am Ersteigern im Ricardo und hoffe stark, dass es mir gelingt!

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Gelungen, und passt hervorragend dazu!

 


Fotos:
Die Fotos im Artikel stammen alle Ruedi Immoos und unterliegen dem ©.
Titelbild und Foto vom Friedhof stammen von pixabay.com.

 


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Birgit und Ruedi Immoos auf 500px

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